Sechs Unternehmen der Wasserstoff- beziehungsweise Automobilbranche beabsichtigen mit dem Bau von 350 Wasserstofftankstellen den Ausbau der Tankinfrastruktur voran zu treiben. Angestrebtes Ziel sind 400 Tankstellen in der ganzen Bundesrepublik bis 2023.
Diese Woche haben Daimler, Air Liquide, Linde sowie Total, Shell und OMV eine Absichtserklärung im Bundesverkehrsministerium unterschrieben den Infrastrukturausbau im Bereich Wasserstoff mit zusätzlichen Tankstellen voran zu treiben. Zur Umsetzung dieses ambitionierten Projektes wurde das Joint Venture H2 Mobility gegründet. Geplant sind Investitionen von etwa 400 Millionen Euro für 350 Tankstellen bis 2023. Während das Vorgängerprojekt Clean Energy Partnership (CEP) den Schwerpunkt auf marktvorbereitende Maßnahmen gelegt hat, geht der Nachfolger H2 Mobility den nächsten Schritt und bringt den Tankstelleninfrastrukturausbau voran. In Deutschland gibt es bisher 19 öffentliche Wasserstofftankstellen.
Bis zum Auslaufen der CEP bis 2016 sollten bis zu 50 Tankstellen im ganzen Bundesgebiet gebaut werden. „Das Bekenntnis zum Bau von 350 zusätzlichen Wasserstofftankstellen ist ein wichtiges Signal für Wirtschaft und Verbraucher. Wasserstoff kann und wird als Treibstoff einen wesentlichen Beitrag zur Energiewende im Verkehr leisten“, ist sich der Bundestagsabgeordnete und Berichterstatter für Elektromobilität Andreas Rimkus sicher.
Die Marktdurchdringung bei Wasserstoff geht momentan nur langsam voran, da die Technologie sowohl im Fahrzeug als auch an den Tankstellen noch sehr teuer ist. Dies lässt sich nur durch eine hohe Stückzahl von Fahrzeugen ausgleichen, die eine bedarfsgerechte Tankinfrastruktur voraussetzt. „Die Debatte um die mangelnde Umweltverträglichkeit von Dieselmotoren, zeigt deutlich, dass sich die hohen Investitionen in die Wasserstofftechnologie lohnen. Der Bund investiert zurecht im Zeitraum von 2006 bis 2016 rund 1,4 Milliarden und ich bin sehr froh, dass wir auch mit zusätzlichen 161 Millionen Euro bis 2018 die Ausfinanzierung des Nationalen Innovationsprogramms für Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie gesichert haben“, betont Rimkus abschließend.