Am 15. und 16. Juni trafen sich Wirtschaft, Wissenschaft und Politik zur Nationalen Konferenz der Bundesregierung „Elektromobilität: Stark in den Markt“. Alle waren sich einig: Der Markthochlauf wird gelingen, doch ohne weitere Maßnahmen und Anreize rückt das Ziel der Bundesregierung von einer Million Elektrofahrzeugen auf deutschen Straßen im Jahr 2020 in weite Ferne.

Auf der von der Gemeinsamen Geschäftsstelle Elektromobilität der Bundesregierung (GGEMO) organisierten dritten Nationalen Konferenz rund um das Thema Elektromobilität wurde deutlich, dass Deutschland auf einem guten Weg ist, doch es werden weitere Anstrengungen notwendig sein. Neben Entscheidern aus Politik und Wirtschaft haben sich auch begeisterte Elektromobilisten aus der ganzen Bundesrepublik mit ihren Elektrofahrzeugen auf den Weg nach Berlin gemacht.

Foto Konferenz ElektromobilitätMit 19 Modellen stellt die deutsche Automobilindustrie die facettenreichste Auswahl an Elektromobilen weltweit. An diesen Erfolg sollte angeknüpft werden, um nicht nur Leitanbieter zu sein, sondern auch Leitmarkt, also Weltmeister beim Absatz von E-Fahrzeugen, zu werden. Dies stärkt nicht nur den industriellen Standort Deutschland, sondern ist auch notwendig, wenn die selbst gesteckten Klimaziele der Bundesregierung erreicht werden sollen. So kündigten sowohl Verkehrsminister Dobrindt, Wirtschaftsminister Gabriel, als auch Bundeskanzlerin Merkel an, die nächsten Schritte zu gehen: Ziel sei die Schaffung eines diskriminierungsfreien Zugangs zu Ladeinfrastruktur, also die Vereinheitlichung von Stecker- und Abrechnungssystemen, sowie der Aufbau von 400 Schnellladesäulen an Autohöfen bis zum Jahr 2017. Dazu stellt der stellvertretende verkehrspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion und Berichterstatter für Elektromobilität der SPD-Fraktion im Verkehrsausschuss Andreas Rimkus fest: „Einiges haben wir schon erreicht, wie die Bereitstellung der 161 Mio. Euro für die Ausfinanzierung des Nationalen Innovationsprogramms Brennstoffzellen- und Wasserstofftechnologie (NIP) sowie das Elektromobilitätsgesetz. Doch um unsere Klimaziele zu erreichen, müssen wir die nächsten Schritte wagen. Da hätte ich mir auf der Konferenz ambitioniertere Signale von der Bundesregierung gewünscht.“

Im Nationalen Aktionsplan Energieeffizienz (NAPE) und dem Aktionsprogramm Klimaschutz 2020 wurden die nächsten notwendigen Schritte bereits formuliert. Darin werden eine Sonderabschreibung für gewerblich genutzte E-Fahrzeuge und eine Beschaffungsinitiative der öffentlichen Hand ins Spiel gebracht. Darüber hinaus stehen weitere Herausforderungen an, wie Rechtssicherheit in Bezug auf das Tanken beim Arbeitgeber oder bei der Installation von Ladesäulen auf privatem Gelände. Es wird auch weiterhin die Debatte, um Fördermöglichkeiten bei privater Anschaffung von Elektromobilen geführt werden. Perspektivisch stellt sich auch die Frage nach der Rolle bereits existierender Programme wie des NIP, der Modellregionen und der Schaufenster Elektromobilität und wie diese den Markthochlauf erfolgreich begleiten können.

„Auch wenn erhoffte Ankündigungen auf der Konferenz ausblieben, werde ich mich im Parlament weiter für das Thema Elektromobilität stark machen, sodass wir das Projekt der Energiewende auch im Verkehrsbereich erfolgreich voran treiben“, so der Düsseldorfer Bundestagsabgeordnete Rimkus zum Abschluss der Konferenz.