Auf meiner NRW-Energie-Tour war ich zu Besuch bei Trimet in Essen. Dort haben mein Team und ich uns einen sehr spannenden Eindruck von der größten hiesigen Produktionsstätte für Primäraluminium vermitteln lassen.
Ich war sehr beeindruckt von der Größe der Anlage – mehrere hundert Ofenzellen, in denen Aluminiumoxid in einem Elektrolyseverfahren in reines, flüssiges, 900 Grad heißes Aluminium umgewandelt wird. Durch die extrem starken elektrischen Ströme, die dabei eingesetzt werden, herrscht in den Produktionshallen ein derart starkes Magnetfeld, dass kleine Metallteile sich an ihm ausrichten und auf der Hand senkrecht in der Luft stehen, wie auf den Bildern zu sehen.
Großartig ist auch die deutsche Ingenieurskunst, die hier zum tragen kommt – von der sehr präzisen und schnellen Steuerung der Spannung in den Öfen, über die gezielte Formung der Magnetfelder zur Erhöhung der Effizienz, bis hin zum Einsatz von großen Mengen Aluminiumschrotts. Das Ergebnis sind viele Vorteile – unter anderem und besonders wichtig: Hier fallen 65% weniger CO2-Emissionen an, als beispielsweise bei Aluminium aus chinesischer Produktion. Damit ist aber noch nicht Schluss: Mit steigendem Anteil an Erneuerbaren Energien im Strommix wird sich dieses Maß zukünftig noch weiter verbessern.
In diesem Zusammenhang zeigt sich übrigens auch, dass wir derzeit nicht nur ein Problem mit Gas, sondern auch ein Stromproblem haben – zumindest ein Strompreisproblem: Die viel zu hohen Strompreise derzeit belasten die hiesige stromintensive Industrie sehr stark. Es darf auf keinen Fall passieren, dass wir unsere innovative, effiziente und vergleichsweise klimafreundliche Industrie verlieren – Im Gegenteil, wir müssen Sie bei der Transformation unterstützen. Es zeigt sich wieder einmal, dass die Energiewende nur mit der Industrie gelingen wird, und welcher enorme Beitrag hier geleistet werden kann und muss.