Andreas Rimkus und Philipp Tacer an der Wasserstofftankstelle in Düsseldorf-Flingern:
Ein zusätzlicher kommunaler Schwerpunkt muss zukünftig aber auch der Einsatz von umweltfreundlichen Brennstoffzellenbussen im Nahverkehr sein.
Anlässlich der Entscheidung für eine zweite Wasserstofftankstelle am Standort Düsseldorf sowie im Hinblick auf die Zukunft der umweltschonenden Mobilität in Düsseldorf erklären Andreas Rimkus, stellvertretender verkehrspolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, und Ratsmitglied Philipp Tacer (Vorsitzender des Ausschusses für Umweltschutz):
„Fossile Energieträger werden immer knapper und teurer. Gleichzeitig führen hohe CO2-Emissionen zu einer negativen Veränderung des Klimas. Hinzu kommen gerade in Großstädten verkehrsbedingte gesundheitsschädliche Lärm- und Luftbelastungen, die es zu reduzieren gilt. Wenn wir auch in Zukunft mobil sein und die Energiewende vor Ort in Düsseldorf gestalten wollen, müssen daher die Verkehrssysteme aus ökologischen und ökonomischen Gründen verstärkt auf umweltschonende Technologien umgerüstet werden.
Eine zentrale Option dabei ist Wasserstoff, der als Energieträger eingesetzt werden kann. Wasserstoff ist insbesondere dann ein idealer Energiespeicher, wenn er aus grünem Strom gewonnen wird. Die Freisetzung der Energie erfolgt gänzlich ohne Schadstoffe und umweltschädigende Emissionen. Im Verkehrsbereich wird Wasserstoff zumeist in Verbindung mit Brennstoffzellenanwendungen eingesetzt. Brennstoffzellen sind hocheffiziente und saubere elektrochemische Energiewandler und verfügen im Vergleich zu Verbrennungsmotoren über einen doppelt so hohen Wirkungsgrad.
Zur Förderung einer umweltfreundlichen Mobilität in Düsseldorf gehört daher die Erhöhung der Anzahl an Brennstoffzellenautos in der Stadt. Wer umweltschonende Fahrzeuge fördern will, muss sich aber auch um die dafür notwendige Infrastruktur kümmern, damit die Autos auch betankt werden können. Hier kommen die Wasserstofftankstellen ins Spiel. Derzeit verfügt Düsseldorf über eine Wasserstofftankstelle auf dem Höherweg in Flingern.
Mit dem Standort Oerschbachstraße in Düsseldorf-Reisholz wird es zukünftig eine zweite Wasserstofftankstelle in der Stadt geben. Die Errichtung von Wasserstofftankstellen wird durch das Nationale Innovationsprogramm Wasserstoff- und Brennsstoffzellentechnologie (NIP) gefördert. Andreas Rimkus hat sich als zuständiger Berichterstatter der SPD-Bundestagsfraktion erfolgreich für eine Mittelerhöhung und Weiterentwicklung des NIP im Umfang von rund 65 Millionen Euro bis 2017 eingesetzt und damit insbesondere die Ausfinanzierung des 50-Tankstellenprogramms des Bundes sichergestellt.
Zu einer wirksamen umweltpolitischen Strategie für eine schadstofffreie städtische Mobilität gehört zukünftig aber auch der Einsatz der Brennstoffzellentechnologie für die Busse der Rheinbahn. Die Ampel-Kooperation im Düsseldorfer Rathaus hat sich in ihrer Kooperationsvereinbarung zur Förderung von wasserstoffbetriebenen Bussen bei der Rheinbahn bekannt.
In den letzten Jahren sind die Anschaffungskosten für Brennstoffzellenbusse bereits um ca. 50% gesunken. Die Europäische Union stellt im Rahmen ihres Technologieprogramms „1000 Busse“ umfangreiche Fördergelder für den Einsatz von Brennstoffzellenbussen im Nahverkehr zur Verfügung. Auch über das Land NRW können entsprechende Fördergelder durch kommunale Verkehrsbetriebe abgerufen werden.
Düsseldorf kann sich in den nächsten Jahren umweltpolitisch ein Beispiel an den Städten Hamburg und London nehmen. In Hamburg werden ab 2020 ausschließlich Busse mit emissionsfreiem Antrieb im Einsatz sein. Auch die britische Hauptstadt London wirkt der zunehmenden Lärmbelastung und der Luftverschmutzung durch die Anschaffung emissionsarmer Fahrzeuge im Nahverkehr entgegen.
Philipp Tacer wird in seiner Funktion als Umweltausschussvorsitzender demnächst Gespräche mit der Rheinbahn und der Düsseldorfer Verwaltung führen, um auch in Düsseldorf über die Chancen und Potentiale für den Einsatz von Brennstoffzellenbussen bei der Rheinbahn zu sprechen. Die Chancen, die der Nahverkehr zu einer Reduzierung von Lärm und Feinstaubbelastungen in der Stadt beitragen kann, sollten genutzt werden. Der Verkehrssektor spielt bei der notwendigen Reduzierung von Treibhausgasemissionen eine zentrale Rolle. Gleichzeitig kann Düsseldorf damit auch dabei mithelfen, einer Zukunftstechnologie zum weiteren wirtschaftlichen Durchbruch zu verhelfen.“