Andreas Rimkus bei den arbeitsmarktpolitischen Gesprächen der Agentur für Arbeit in Düsseldorf:
Am 11. Juni nahm der Düsseldorfer Bundestagsabgeordnete Andreas Rimkus an der Gesprächsreihe „Politik trifft Arbeitsagentur“ der Düsseldorfer Niederlassung der Bundesagentur für Arbeit teil. Gegenstand des Gesprächs waren die aktuelle Lage auf dem Arbeits- und Ausbildungsmarkt in Düsseldorf sowie die arbeitsmarktpolitischen Herausforderungen für den Standort Düsseldorf.
Im Mai 2014 waren in Düsseldorf insgesamt knapp 28.000 Menschen arbeitslos gemeldet. Dies entspricht einer Arbeitslosenquote in Düsseldorf von 8,7 %. Damit liegt die Arbeitslosenquote in Düsseldorf über dem Durchschnitt im Land NRW. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Arbeitslosigkeit in Düsseldorf sogar um 1,4% angestiegen. „Diese Zahlen belegen, dass wir uns in Düsseldorf nicht auf dem Status quo ausruhen können. Gerade eine wirtschaftlich wohlhabende und prosperierende Stadt wie Düsseldorf muss Arbeitsplätze für alle Arbeitssuchenden zur Verfügung stellen. Dort, wo auf Seiten der Arbeitssuchenden Vermittlungshemmnisse bestehen, etwa in Form fehlender Berufsabschlüsse oder zu niedriger Qualifizierungsniveaus, müssen passgenaue und ausreichend Qualifizierungs- und Fördermaßnahmen bereit gestellt werden“, so Düsseldorfs Bundestagsabgeordneter Andreas Rimkus, der auch Mitglied in der Arbeitsgruppe Arbeit und Soziales der SPD-Bundestagsfraktion ist.
Die Jugendarbeitslosigkeit liegt mit 6% in Düsseldorf erfreulicherweise unter dem NRW-Durchschnitt von 7%. Anlass zur Sorge bereitet aber nach wie vor die Entwicklung der Langzeitarbeitslosigkeit in Düsseldorf. Insbesondere ältere Menschen ab 50 Jahren und gering Qualifizierte sind von (Langzeit-)Arbeitslosigkeit betroffen. In diesem Zusammenhang verweist Andreas Rimkus auf die jüngsten Haushaltsentscheidungen der Berliner Regierungskoalition zur strategischen Bekämpfung der Langzeitarbeitslosigkeit. „Die Bundesregierung wird endlich deutlich mehr Geld für die Bekämpfung der Langzeitarbeitslosigkeit zur Verfügung stellen. Für das Jobcenter Düsseldorf bedeutet dies ganz konkret, dass bereits in diesem Jahr zusätzliche Mittel zur Qualifizierung von arbeitslos gemeldeten Personen in Höhe von 3,35 Millionen Euro zur Verfügung stehen. Arbeitslosigkeit verletzt die Würde und die gesellschaftliche Teilhabe von Menschen. Deswegen ist es richtig, dass die Politik sich für eine erfolgreiche Integration von Jobsuchenden in den Arbeitsmarkt einsetzt und auch Geld dafür in die Hand nimmt. Jeder Euro, der zum Abbau von Arbeitslosigkeit führt, ist nicht nur sozial sinnvoll, sondern auch wirtschaftlich klug investiert.“
Die Anzahl der sogenannten „Aufstocker“, deren Arbeitslohn aus Beschäftigung nicht zum Lebensunterhalt ausreicht und die daher Transferleistungen beziehen, ist in Düsseldorf auf rund 11.900 Personen weiter angestiegen. Bei „Aufstockern“ liegt der durchschnittliche Stundenlohn bei 6,20 Euro. „Der auf Drängen der SPD beschlossene gesetzliche Mindestlohn in Höhe von 8,50 Euro wird daher zahlreichen „Aufstockern“ ganz konkret helfen. Der Mindestlohn ist Teil eines Maßnahmenpakets für mehr Ordnung auf dem Arbeitsmarkt. Auch das Thema Befristungen muss durch die Politik weiter in den Fokus genommen werden. Der Trend zu immer mehr befristeten Arbeitsverhältnissen muss im Sinne der Planungssicherheit und der Würdigung der Leistung der Beschäftigten gedreht werden“, so Andreas Rimkus.
Gute Nachrichten für Düsseldorf gibt es auf dem Ausbildungsmarkt. Düsseldorf ist eine Top-Adresse auf den NRW-Ausbildungsmarkt. Von Oktober 2013 bis Mai 2014 wurden in Düsseldorf über 4.200 Ausbildungsstellen in zahlreichen Ausbildungsberufen gemeldet. Ende Mai waren noch rund 2.300 Ausbildungsstellen unbesetzt. Insgesamt wurden in Düsseldorf rund 3.150 Ausbildungsbewerberinnen und –bewerber gemeldet. Dies ergibt in Düsseldorf eine Bewerber-Stellen-Relation von 100:135.
Schaut man sich den Wohnort der Personen an, die eine Berufsausbildung in Düsseldorf absolvieren, fällt auf, dass Düsseldorf deutlich mehr Ein- als Auspendler hat. Konkret pendeln derzeit 7.650 Auszubildende nach Düsseldorf, wohingegen lediglich 1.900 Düsseldorferinnen und Düsseldorfer in andere Städte auspendeln. Für Andreas Rimkus sind diese Zahlen Anlass, um über neue Ideen und Konzepte nachzudenken: „Die Landeshauptstadt Düsseldorf hat ein Interesse daran, dass die Menschen, die in der Stadt arbeiten und ausgebildet werden, auch hier wohnen können, wenn sie dies wünschen. Zur Bekämpfung eines drohenden Fachkräftemangels muss Düsseldorf attraktive Rahmenbedingungen für Auszubildende und junge Arbeitnehmer bieten. Die hohen Mieten für Wohnraum in Düsseldorf sind ein Hindernis für Auszubildende. Ich schlage daher vor, analog zur Versorgung von Studierenden mit Wohnungen durch das Studentenwerk, ein Auszubildendenwerk zu gründen, das bezahlbaren Wohnraum für Auszubildende zur Verfügung stellen kann. Ich werde in diesem Sinne Gespräche mit den Kammern und den Arbeitgeberverbänden sowie den Gewerkschaften in Düsseldorf führen.“