Auf Einladung der Schifferbörse zu Duisburg-Ruhrort e.V. besichtigte der stellvertretende verkehrspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion Andreas Rimkus den Hafen Schwelgern in Duisburg. Bei dem Gespräch vor Ort herrschte Einigkeit: Es muss mehr für das System Wasserstraße getan werden. Der Abegordnete Rimkus kündigte hierzu eine Initiative an.
Der Treffpunkt des informellen Austauschs zwischen der Schifferbörse und dem Verkehrspolitiker war gut gewählt: Mit einer jährlichen Umschlagleistung von weit über 20 Millionen Tonnen zählt der Hafen Schwelgern zu den größten deutschen Binnenhafenstandorten. Er ist das logistische Herz der Stahlproduktion von thyssenkrupp Steel Europe – und seit 125 Jahre ein unschätzbarer Standortvorteil. Bis zu 10.000 Schubleichter mit jeweils bis zu 2.800 Tonnen Eisenerz und anderen Montangütern werden hier jährlich abgefertigt. Andreas Rimkus zeigte sich beeindruckt von diesen Dimensionen: „Diese Zahlen machen deutlich, wie sehr unsere heimische Industrie und damit auch die Arbeitsplätze auf die Wasserstraße als Verkehrsträger angewiesen sind. “Doch die Bedeutung der Wasserstraßen für den Standort NRW sei in Berlin noch zu wenig bekannt“, sagte der Bundespolitiker. Rimkus kündigte an, eine Initiative zur Stärkung des Systems Wasserstraße in der Bundespolitik zu starten.
Die Schifferbörse als Plattform von Transporteuren, Reedereien und Verladern könne dabei eine wichtige Rolle spielen. Schifferbörsen-Vorstand Frank Wittig begrüßte das angekündigte Engagement von Andreas Rimkus. „Angesichts der Bedeutung für Nordrhein-Westfalen und Deutschland muss das System Wasserstraße mehr Freunde und Unterstützer in der Politik haben. Um dies zu erreichen, leisten wir gern unseren Beitrag“, versprach Wittig und verwies auf die 115-jährige Tradition der Schifferbörse. Um sich in Berlin mehr Gehör für die Bedeutung der Wasserstraßen für NRW zu verschaffen, forderte Wittig zudem deutliche Botschaften: „Jeder Politiker zwischen Rhein und Ruhr muss die Schleuse Wanne-Eickel kennen und wissen, dass der Kanal zur Sackgasse wird, wenn diese Schleuse ausfällt.“ Seit 2003 warten die Unternehmen hier auf eine Sanierung des maroden Teils der Doppelschleuse. Wanne-Eickel sei aber nur eines von vielen Beispielen, wo dringend etwas geschehen müsse, damit keine Güter vom Binnenschiff auf die Straße verlagert werden. Diese Gefahr bestünde aktuell auch im Hafen Rotterdam, wo es an den ECT-Terminals zu teilweise erheblichen Verzögerungen bei der Containerabfertigung der Binnenschiffe komme. Wittig dazu: „Es wächst die Sorge bei den Betroffenen, dass es kurzfristig keine Lösung für die Probleme geben werde.“ Rimkus sagte zu, dieses Thema im Rahmen der deutsch-niederländischen Parlamentariergruppe anzusprechen.