Die SPD Düsseldorf ist entsetzt und enttäuscht über den Beschluss der Vallourec-Unternehmensleitung und des Aufsichtsrates (ohne die Stimmen der Arbeitnehmervertreter) zur Schließung des Reisholzer Werkes. Mit dieser Entscheidung gehen über 120 Jahre Industriegeschichte in Reisholz zu Ende. Die Standortschließung bedeutet das Aus für 300 hochqualifizierte und tariflich bezahlte Arbeitsplätze in einer deutschen Schlüsselindustrie.
Der Vallourec-Betriebsrat hat zusammen mit der IG Metall und weiteren Branchenexperten ein Zukunftskonzept für die Produktion im Reisholzer Werk vorgelegt. Dieses sah unter anderem eine Fokussierung auf innovative industrielle Produkte vor. Der Betriebsrat war auch bereit, Zugeständnisse an das Management zu machen, um den Standort Reisholz zukunftsfähig aufzustellen. Die Unternehmensleitung von Vallourec hat sich aber auf keine wirkliche Diskussion über eine gute wirtschaftliche Zukunft für das Werk im Düsseldorfer Süden eingelassen. Die SPD Düsseldorf kritisiert diese unternehmerische Kurzsichtigkeit. Wir bedauern zudem, dass die Unternehmensleitung keinen Käufer für den Fortbestand des Standortes identifiziert hat.
Die Nachfrage nach den im Reisholzer Werk produzierten hochwertigen nahtlosen Stahlrohren ist durch die Einführung von Strafzöllen durch die Volksrepublik China, die ihre eigene Produktion stärken will, stark eingebrochen. Die Umwelt- und Klimabilanz der deutschen Stahlproduktion ist jedoch wesentlich besser, weswegen eine Verlagerung von Produktionskapazitäten nach China auch im Hinblick auf den globalen Klimaschutz kein gutes Zeichen ist.
Die SPD Düsseldorf kritisiert, dass NRW-Wirtschaftsminister Pinkwart (FDP) und Bundeswirtschaftsminister Altmaier (CDU) sich nicht für den Erhalt des Industriestandortes in Düsseldorf-Reisholz stark gemacht haben. Die Industrie ist ein Eckpfeiler der deutschen Volkswirtschaft und speziell der Wertschöpfung und des Wohlstands in NRW und in Düsseldorf. An den Industriearbeitsplätzen hängen zudem Einkommen und Aufträge auch in anderen Branchen und Dienstleistungen. Die SPD Düsseldorf setzt sich daher mit Nachdruck für einen Erhalt und Ausbau von industrieller Arbeit ein.
Die Standortschließung in Reisholz ist ein Rückschlag für den Industriestandort Düsseldorf. Wir erwarten vom Vallourec-Management, dass der zugesagte Ausschluss von betriebsbedingten Kündigungen in Reisholz Bestand hat und das im Dialog mit dem Betriebsrat und der IG Metall zukunftsfähige Lösungen erarbeitet werden, um den verbliebenen Vallourec-Standort in Düsseldorf-Rath mit seinen rund 3000 Beschäftigten auch weiterhin und langfristig zu sichern.
SPD Düsseldorf
Andreas Rimkus MdB