Heute trafen sich der Düsseldorfer SPD-Parteivorsitzende und Bundestagsabgeordnete Andreas Rimkus und der Düsseldorfer SPD-Landtagsabgeordnete Markus Herbert Weske im Landtag mit Vertreterinnen des Düsseldorfer real-Betriebsrates und der Gewerkschaft verdi, um über die Situation der Beschäftigten bei real und den angekündigten real-Unternehmensverkauf durch den Mutterkonzern Metro zu sprechen. Für den Düsseldorfer real-Betriebsrat nahm unter anderem Isolde Droefke an dem Gespräch teil, verdi war unter anderem durch die für den Einzelhandel zuständige Gewerkschaftssekretärin Ina Oberländer vertreten.

Die Einzelhandelskette real beschäftigt über 30.000 Menschen. Seit sich der Metrokonzern aus der Tarifbindung mit verdi zurückgezogen hat und einen Dumping-Tarifvertrag mit der sogenannten „DHV-Berufsgewerkschaft“ eingegangen ist, sind die Bruttolöhne vieler Beschäftigter und der neu eingestellten Beschäftigten gegenüber dem verdi-Tarifvertrag rund 25% niedriger, bei gleichzeitiger Erhöhung der Wochenarbeitszeit von 37,5 auf 40 Stunden. Mit dem verdi-Tarifvertrag kommt eine Kassiererin in Vollzeit auf rund 2580,- Euro brutto im Monat, mit dem DHV-Tarifvertrag sind es nur noch 1900,- Euro. Es fehlen also monatlich 680,- Euro. Der DHV-Tarifvertrag wurde zudem mit dem Metro-nahen Arbeitgeberverband AHD ausgehandelt. In der Vergangenheit wurde der DHV von Gerichten sogar schon die Tariffähigkeit abgesprochen.

„Diese Dumping-Strategie des Metro-Konzerns kritisierten wir aufs Schärfste. Lohn- und Sozialdumping gefährdet den sozialen Frieden und bedeutet für viele Beschäftigte, dass sie zu ihrem Gehalt zusätzlich staatliche Aufstocker-Leistungen in Anspruch nehmen müssen, um ihren Lebensunterhalt bestreiten zu können. Damit finanziert letztlich die Allgemeinheit die Niedriglohn-Politik des Konzerns. Das ist ein sozial- und wirtschaftspolitischer Skandal“, so Andreas Rimkus und Markus Weske.

Der geplante Verkauf der real-Märkte an einen bisher noch nicht bekannten Investor führt zu weiterer Sorge bei den real-Beschäftigten. In Kürze soll wohl bekannt gegeben werden, welches Unternehmen die Real-Märkte übernehmen wird.

Andreas Rimkus und Markus Weske: „Wir erwarten von dem künftigen Eigentümer der real-Einzelhandelskette, dass der verdi-Tarifvertrag für alle heutigen und künftigen Beschäftigten dauerhaft angewendet wird. Die Flucht in Dumping-Tarife mit fragwürdigen Verbänden ist nicht nur sozial ungerecht, sondern auch ökonomisch falsch. Wir brauchen in Deutschland eine starke Binnenkonjunktur und eine Stärkung der Kaufkraft der breiten Bevölkerung. Dies gilt gerade für die wichtige Einzelhandelsbranche. Niedriglöhne sind zugleich der Einstieg in Altersarmut und führen in teuren Städten etwa dazu, dass Beschäftigte mit kleinem Gehalt sich die Mieten nicht mehr leisten können. Im Interesse der Beschäftigten bei real aber auch aus gesamtgesellschaftlichen Gründen erwarten wir ein Umdenken seitens des künftigen Eigentümers von real. Die SPD steht weiter an der Seite der Belegschaft!“

Beschluss der NRW-Landesgruppe in der SPD-Bundestagsfraktion: Solidarität mit den real-Beschäftigten, Stärkung von Tarifverträgen: https://www.nrwspd-landesgruppe.de/wp-content/uploads/2019/01/beschluss_solidaritaet-mit-den-real-beschaeftigten.pdf